Themengruppen

Die Themengruppen

Wasser · Quellen · Brunnen

Quellen und Brunnen mit Trinkwasser waren für alle Siedlungen im Landkreis Böblingen vor der Neuzeit Voraussetzung. Die 1699 gegründete Waldensersiedlung Perouse musste mit zugeteiltem Land ohne Quellen und Brunnen auskommen und das Wasser aus den Brunnen der weiter entfernten Orte beschwerlich tragen.

Wald · Jagd · Holz

Alte Bäume, denkwürdige Waldplätze und Namen der Forste sind wichtige Teile unserer Kultur. Bearbeitete Steine erinnern an Momente stolzer Jagdbeute, an königliche Jäger, frühen Tod mutiger Förster durch Wildschützen, aber auch an tragische Unfälle bei der Arbeit im Forst und an Naturkatastrophen. Reste alter Jagdeinrichtungen zeugen von feudalen Zeiten, in denen die Befriedigung adeliger Jagdlust wichtiger als die Linderung der Not der Bauern und Unfreien schien.

Alltag · Broterwerb · Handwerk

Unterstände, verlassene Steinbrüche, alte Mühlsteine, Aufstiege, Ruhebänke und Steinriegel erinnern an das oft mühselige und entbehrungsreiche Leben der Menschen in früherer Zeit. Dazu gehört auch der Hinweis zu Aufständen gegen Herrscherwillkür, zu Unfällen, Krankheits- und Hungersnöten.

Recht · Besitz · Obrigkeit

Zehnte und Gülten standen dem Hoheitsträger und Grundbesitzer zu. Das entsprechende Gebiet war als Grundlage dazu durch Steine, Bäume und Gräben gesichert. Alte Grenzsteine sind in Stein gehauene Besitzansprüche von Klöstern, Stiften, Landesherrn oder Gemeinden. Ihre auffälligen Quader zeugen von Schenkungen, Kriegsglück und geschickter Heirat. Steinkreuze und Epitaphe erinnern an historische Gerichtsorte, Handelsabschlüsse, Strafen und Reue.

Religion · Glaube

In den altwürttembergischen Gemeinden und Städten des heutigen Landkreises Böblingen – im Gegensatz zu Weil der Stadt und Dätzingen – sind Bildstöcke, Kruzifixe und Feldkreuze selten. Doch auch alte Friedhöfe, Grabsteine, Reste von Einsiedeleien, sowie der in Stein geschriebene Dank an Gott für eine glückliche Heimkehr, für Bewahrung bei Unglücken und Krankheiten zeugen vom alltäglichen Glauben der Menschen.

Denkmale zur Erinnerung an die Opfer der Kriege sind umstritten. Sie sollen aber keine Helden verehren, sondern zum Frieden mahnen und im Glauben der Angehörigen die Hoffnung der Auferstehung betonen.

Persönlichkeiten

Manche Erinnerungen an verdiente Honoratioren, außergewöhnliche Wirte, Dichter und Künstler finden sich in vielen Gemeinden in verschiedenen Formen bis heute. Durch sie lebt eine ehrende, identitätsstiftende Kultur, die den Zusammenhalt durch eindrückliche Personen fördert.

Gebäude · Wege · Mauern

Backhäuser, Unterstände, Feldschützenhäuschen und Gerätehütten berichten vom Alltag vergangener Zeiten. Mauerreste lassen frühere Bautätigkeit erahnen. Teile alter Pflasterstraßen, kleine steinerne Brücken, Durchlässe, Stützmauern und Hohlwege dokumentieren ehemals wichtige Ortsverbindungen. Stunden- und Kilometersteine, filigrane Wegweiser und Ortsschilder erzählen vom Reise- und Warenverkehr der Vergangenheit.

Große Gebäude sind keine Kleindenkmale, sondern werden zu den besonderen Kulturdenkmalen gezählt.



Gedenken

Vergangenes wird am eindrücklichsten durch Gedenken lebendig. Das, was nicht in Vergessenheit geraten soll, wird häufig so platziert, dass es ins Auge fällt.
Tafeln, Schilder, aufgestellte Steine mit Inschriften, Kreuze, Neidköpfe, Grabsteine und vieles mehr erinnern an Mitmenschen und an Katastrophen, unruhige Zeiten, einfach an die Wechselfälle des Lebens.

Mythologie

Neben verbrieften Dokumenten erzählen Sagen und Geschichten von der Vergangenheit, lassen Ängste, Befürchtungen, Wünsche und Hoffnungen der Menschen in früheren Zeiten lebendig werden.

Darstellungen von Fabelwesen, Sinnbilder und Inschriften geben Einblicke in die Versuche, damals als übernatürlich empfundene Vorgänge, wie z. B. Naturphänomene, zu erklären und einzuordnen.