Grußwort des Landrats
Brunnen, Backhäuser, Wegkreuze und Ruhbänke oder Skulpturen an Häuserwänden, Ortstafeln und Grenzsteine zeugen von der Kultur und Lebensweise vergangener Zeiten! Die Fülle und Vielfalt von nahezu 3000 Kleindenkmalen im Landkreis Böblingen hat mich sehr beeindruckt. Dass diese wertvollen Zeugen der Vergangenheit aus dem 16. bis zum beginnenden 21. Jahrhundert – einige wenige auch aus vorheriger Zeit – für die Zukunft bewahrt werden, verdanken wir über 100 Ehrenamtlichen. Sie haben diese über zwei Jahre hinweg in den Städten und Gemeinden unseres Landkreises sowie in Feld und Flur erfasst, fotografiert und kartiert. Für dieses große Engagement danke ich ihnen herzlich! Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege ab 2013 durchgeführt.
Einige Kleindenkmale prägen bis heute das Ortsbild – wie etwa der Rutesheimer Kirchbrunnen oder der Marktplatzbrunnen in Herrenberg –, und jedes hat eine eigene Geschichte. So errichteten nach dem Zweiten Weltkrieg Heimatvertriebene auf der Darmsheimer Flur das sogenannte „Bildstöckle“ mit einer Marienstatue, das für die Katholiken inmitten des protestantischen Umfeldes eine erste religiöse Heimat bildete. Einen besonderen kulturellen Schatz stellen die unterirdischen Pirschgänge im Böblinger Stadtwald und auf Waldenbucher Gemarkung dar: Sie erzählen vom höfischen Leben und der herrschaftlichen Jagdleidenschaft in früheren Zeiten.
So begegnen wir also in den Kleindenkmalen großen Zeitereignissen, lokalen Gegebenheiten und persönlichen Schicksalen – machen Sie sich selbst ein Bild davon!
Roland Bernhard
Landrat
